In einzigartiger Weise hat der elsässische Erzähler Claude Vigée (1921-2020) in seinem Roman „Bischweiler oder Der große Lebold“ von der untergegangenen Welt des ländlichen und kleinstädtischen Judentums seiner Heimat berichtet. Das erstmals 1994 unter dem Titel „Un panier de houblon“ (dt. „Ein Korb voller Hopfen) erschienenen Werk entfaltet ein Panorama grotesker, humor- und liebevoller Gestalten aus Vigées Vaterstadt Bischweiler nördlich von Straßburg, wo der Autor als Sohn einer alteingesessenen jüdischen Familie aufwuchs. Zugleich ist es ein berührendes Buch über Kindheit und Jugend und ein Dokument der Erinnerung an eine durch den Nationalsozialismus zerstörte Welt. Der Roman schlägt dennoch Brücken und erinnert an die Welt des ländlichen Judentums auf beiden Seiten des Rheins.
Im Rahmen des Europäischen Tags der Jüdischen Kultur bietet diese Lesung mit Jan Stauffer und Andreas Weiß eine Auswahl besonders einprägsamer Szenen aus dem „Großen Lebold“ und führ in dieses Werk ein.
Kooperation mit dem Förderverein Erinnerungskultur Müllheim e.V.
Wir bitten um Voranmeldung unter museum@muellheim.de oder Tel. 07631-801-520.