Das Kunstmuseum Stuttgart präsentiert im Kunstgebäude am Schlossplatz eine Ausstellung, die das Märchen »Das kalte Herz« von Wilhelm Hauff (1802–1827) erstmals in den Kontext zeitgenössischer Kunst stellt. Hauff verfasst die 1827 erschienene Erzählung als Allegorie auf eine Welt im Wandel. Anhand des Schicksals seiner literarischen Hauptfigur – dem jungen Köhler Peter Munk – veranschaulicht der Schriftsteller, wie tiefgreifend der Übergang von der feudalen Ordnung hin zum industriellen Frühkapitalismus das Leben der Menschen veränderte. Die Geschichte handelt von Geldsucht, Geltungsdrang, emotionaler Isolation und Reue.
Selbst nach 200 Jahren sind die Zusammenhänge und Motive des Märchens von ungebrochener Aktualität. Vor dem Hintergrund erneuter politischer und ökonomischer Krisen fragt die Ausstellung, wie äußere Bedingungen unser Zusammenleben formen und gleichzeitig auf die Probe stellen. Gezeigt werden Arbeiten von Kader Attia, Tracey Emin, Jakob Grünenwald, Jenny Holzer, Jesper Just, Friedrich von Keller, Rasmus Myrup, Gabriela Oberkofler, Ricarda Roggan, Erik Sturm, Pol Taburet, Rosemarie Trockel, Troika sowie Neuproduktionen von Julius Pristauz und Nora Turato.
