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Ein Fundus an Stadtgeschichte:

„Beiträge zur Stadtgeschichte Rastatts“ von Wolfgang Reiß anlässlich 125 Jahre Stadtmuseum
Veranstaltungen
Museumsleiterin Iris Baumgärtner und Stadtarchivar Oliver Fieg präsentieren „Beiträge zur Stadtgeschichte Rastatts“ von Wolfgang Reiß. R. Wollenschneider
Museumsleiterin Iris Baumgärtner und Stadtarchivar Oliver Fieg präsentieren „Beiträge zur Stadtgeschichte Rastatts“ von Wolfgang Reiß. R. Wollenschneider
Es ist das älteste Museum Rastatts. Von der barocken Stadtgründung im ausgehenden 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart zeigt es über 200 Jahre Stadtgeschichte. Im vergangenen Jahr feierten das Rastatter Stadtmuseum und das Stadtarchiv ihr 125-jähriges Bestehen. Ganz still und heimlich. Denn aufgrund der Pandemie konnten Veranstaltungen nicht angeboten werden. Anlässlich dieses Jubiläums wurden jetzt die in den 1980er und 1990er Jahren von Wolfgang Reiß, dem ersten hauptamtlichen Archivar und Museumsleiter, in der Tagespresse veröffentlichten Personen- und Hausgeschichten gesammelt und neu bebildert.
Insgesamt 40 Kurzgeschichten finden sich im Band „Beiträge zur Stadtgeschichte Rastatts“. Bei der Buchvorstellung vergangene Woche im Stadtmuseum, bei der der Autor selbst nicht anwesend sein konnte, erinnerte sich die heutige Museumsleiterin Iris Baumgärtner an ihre Anfänge in Rastatt zurück. Reiß habe ihr damals gesagt: „Über die Geschichte eines Hauses und seiner Bewohner kommt man so nah an die Stadtgeschichte heran wie sonst nie.“ Wenn er einen Beitrag verfasst habe, sei Reiß zuvor mit der Bauakte zum jeweiligen Gebäude gegangen, um sich das Haus vor Ort anzuschauen, erzählte Baumgärtner. Richtiggehend Detektivarbeit habe er dabei geleistet, Bücher und Dokumente gewälzt und dadurch auch offengelegt, wie die Arbeit in einem Archiv aussieht, berichtete Stadtarchivar Oliver Fieg: „Es ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.“
Fieg selbst übernahm die Illustration der Artikel, passte die Texte der neuen Rechtschreibung an und fügte die Quellen hinzu, die Wolfgang Reiß genutzt hatte. Unterstützt wurde er dabei von Museumsmitarbeiterin Anja Renschler, die die mit Schreibmaschine angefertigten Texte zunächst digital erfasste. Von der Geschichte der Bildhauerfamilie Heilmann aus der Dreherstraße 19, von der vermutlich der Heilige Nepomuk stammt, der im Stadtmuseum ausgestellt ist, über den Fabrikanten Adolf Niederbühl, bis hin zu einer „Wetterprognose made in Rastatt“ reicht die thematische Bandbreite. Besonders angetan ist Fieg von den Artikeln über Rastatts Oberbürgermeister im 18. Jahrhundert und über die Zeit nach dem Spanischen Erbfolgekrieg. Beides Themen, über die in der Stadtgeschichte wenig bekannt ist. Es sei ein Fundus an Stadtgeschichte, so Baumgärtner.
Der Sammelband ist ab sofort im Stadtmuseum für 9,80 Euro erhältlich.

Über den Buchautor Wolfgang Reiß
Nachdem Wolfgang Reiß 1980 bei der Stadt Rastatt seine Stelle angetreten hatte, initiierte er Sonderausstellungen zu Domenico Egidio Rossi, Markgräfin Sibylla Augusta, Karl Hubbuch und zu kulturgeschichtlichen Themen. Aufgrund der Aufgabenfülle und der Neugründung der Städtischen Galerie wurden Archiv und Museum 1991 personell getrennt. Wolfang Reiß blieb bis zu seiner Pensionierung 2009 Stadtarchivar und arbeitete weiterhin den zahlreichen Ausstellungen des Stadtmuseums mit seiner stadtgeschichtlichen Expertise zu. Es waren aber nicht nur die historischen Höhepunkte der Stadtgeschichte, von denen Rastatt so viele aufzuweisen hat – vom Rastatter Frieden über den Rastatter Kongress und die Badische Revolution bis zu den Rastatter Prozessen –, sondern auch und vor allem die Menschen der Stadt Rastatt, denen Wolfang Reiß seine besondere Aufmerksamkeit schenkte. In den Familien- und Hausgeschichten, die in der Neu-Auflage präsentiert werden, kommt man diesen Menschen ganz nahe.

Museum details

Adresse
Herrenstraße 11
76437
Rastatt
+49 7222 972 84 01
Tarif
Gratis mit dem Museums-PASS-Musées
Daten
Donnerstag - Samstag: 12:00-17:00
Sonntag: 11:00-17:00

48.857895, 8.204026

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