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Im schönen Schein der Edo-Zeit

Japanische Farbholzschnitte - ukiyo-e - aus drei Jahrhunderten: Kurtisanen des Yoshiwara, Schauspieler des Kabuki-Theaters, Landschaften u.a.
Ausstellungen
Hiroshige: Der verschneite Berg Haruna, 1853.
Öffnungszeiten: Mi, Do, Sa 14-17 Uhr, So 11-17 Uhr

Um 1750 wurden Ukiyo-e-Drucke mit der "östlichen Hauptstadt" Edo (heute Tokyo) ssoziiert. Sie wurden von den Bewohnern und Besuchern der Millionenstadt als etwas Besonderes angesehen, als Souvenir, das zu dieser Zeit nur hier gekauft werden konnte.
Ausstellung der Deutsch-Japanische Gesellschaft Freundeskreis Nagai-Bad Säckingen in Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Säckingen

Edo war die Verwaltungshauptstadt des Landes, Sitz der Militärregierung und Residenzstadt des Shoguns.

Etwa die Hälfte der Bevölkerung bestand aus Angehörigen des Schwertadels (samurai), die in den Diensten der Militärregierung standen oder verpflichtet waren, in Edo eine zweite Residenz zu unterhalten und jedes zweite Jahr dort zu verbringen (sankin kôtai).

Diese Besonderheit machte Edo zu einem Schauplatz, in dem der Konsum von Gütern gegenüber der Produktion überwog. Der typische Bewohner Edos (Edokko = Kind aus Edo) galt als verschwenderisch, modesüchtig und extravagant. "Sehen und Gesehenwerden" wurde schließlich auch zum Leitmotiv der zu Wohlstand gekommenen bürgerlichen Schichten, insbesondere der Kaufleute.

In den ukiyo-e, den "Bildern der vorbeifließenden, vergänglichen Welt des Augenblicks" spiegelten die Künstler, die selbst dieses Lebensprinzip vertraten, alle Möglichkeiten der Großstadtvergnügungen wider, die Edo "im Angebot" hatte: die Schauspieler und Aufführungen des Kabuki-Theaters, das Yoshiwara-Viertel mit seinen berühmten Schönheiten, die starken Sumo-Ringer, die Dichterwettbewerbe, die Kirschblütenschau, die berühmten Ausflugsziele der Umgebung und auch die unterhaltsamen Helden- und Gespenstergeschichten der jeweiligen Zeit und Region.

Als der japanische Farbholzschnitt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auch im westlichen Ausland zu bestaunen war, begeisterten sich viele namhaften Künstler, wie z.B. Van Gogh, für dieses Novum, und die Künstler des Jugendstils adaptierten die Formen und Inhalte des ukiyo-e.


(Bildbeschreibung)
UTAGAWA HIROSHIGE (1797 - 1858)
Rokuju yoshu meisho zue – Berühmte Ansichten aus den mehr als sechzig Provinzen
Kôzuke, Harunasan setchû – Der verschneite Berg Haruna in der Provinz Kôzuke
Format: tate-ôban
Znsur: Murata/Kinugasa
Verlag: Koshimuraya Heisuke
Signatur: Hiroshige ga
Datierung: 6/1853

Museum details

Adresse
Parkstraße 1
79713
Bad Säckingen
+49 7761 56 830
Daten

47.558632, 7.941162