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Thun-Panorama

Das älteste Rundbild der Welt
Kunst
Geschichte und Tradition
Thun
Schweiz
Thun-Panorama
Im 19. Jahrhundert waren Panoramenbilder sehr populär und wurden schnell zu einem Massenmedium, welche die Sehgewohnheiten der Menschen veränderten. Für viele Leute war es die Gelegenheit, fremde Welten und unbekannte Orte zu bestaunen und so wurden die aufwändig gestalteten Rundbilder zu Publikumsmagneten einer wissensdurstigen und bildersüchtigen Gesellschaft.



Nach einem Besuch im Berner Oberland war der Basler Künstler Marquard Wocher von dessen grossartiger, vom Blau seiner Seen gespiegelten Bergwelt so begeistert, dass er im Sommer 1809 in schwindelerregender Höhe, auf einem Dach mitten in der Thuner Altstadt sitzend, das Panorama von Thun und seiner Umgebung skizzierte. Wocher, ursprünglich ausgebildeter Kleinmeister, der seinen Lebensunterhalt mit Miniaturmalereien verdiente, wagte sich im Alleingang an das Panorama-Projekt und übersetzte die Skizze in Basel von 1809 bis 1814 in ein riesiges Bildband (ca. 7.5m hoch und 38m lang), welches detailreich mit intimen Einblicken in Wohnstuben, Schulzimmer und Gassen das morgendliche Treiben in der Kleinstadt zeigt. Nach der Vollendung wurde das Rundbild zuerst in Basel in einem eigens für das Bild gebauten kuppelbekrönten Rundbau präsentiert. Nach dem Tod des Malers wurde das Bild verkauft, vererbt und verschenkt und geriet allmählich in Vergessenheit. Dank dem Einsatz der Eidgenössischen Gottfried-Keller-Stiftung konnte es Ende der fünfziger Jahre restauriert werden und ist seit 1961 in der von Karl Keller gebauten Rotunde im Schaudaupark wieder der Öffentlichkeit zugänglich.


Das Thun-Panorma war das erste schweizerische Werk seiner Art und ist heute das älteste erhaltene Rundbild der Welt. Es wird als Depositum der Gottfried Keller-Stiftung vom Kunstmuseum Thun verwaltet.
Adresse

Thun-Panorama

Schadaupark
3602
Thun
Schweiz
+41 33 223 24 62
Öffnungszeiten
Dienstag - Sonntag: 11:00-17:00

46.746213, 7.636235